Inhaltsverzeichnis
Beschwerde- und Konfliktregelung
Unsere Haltung
Konflikte sind Lernchancen. Wir möchten, dass Kinder:
- ihre Gefühle ausdrücken,
- ihre Sicht mitteilen,
- fair verhandeln,
- und Verantwortung übernehmen.
Wir Erwachsenen helfen dabei ruhig, respektvoll und mit klaren Strukturen. Wichtig ist uns: Wir suchen keine Schuldigen, sondern Lösungen.
Kinderfrieden vor Elternstreit. Freundschaften sind freiwillig, Pausen sind Übungsräume – nicht Verhandlungsmasse. Erwachsene halten Abstand vom Pausenhof-Geschehen und stärken die Selbstwirksamkeit der Kinder.
Begriffsbestimmung
- Alltagskonflikt: einmalig/wechselnd, ohne Machtgefälle → Moderation, „Ich-Sätze“, faire Abmachungen.
- Mobbing/Grenzverletzung: wiederholt, zielgerichtet, Machtungleichgewicht → Sofortschutz, klare Auflagen, strukturierte Intervention, enge Begleitung.
Rahmen für Schule & Eltern
- No-Drama-Zone: Auf dem Schulgelände führen wir keine Elterndiskussionen über Kinderfreundschaften.
- Ein-Kanal-Kommunikation: Anliegen laufen über Klassenleitung/Schulsozialarbeit (Kontakte siehe unten).
- Datenschutz & Respekt: Wir sprechen nicht über fremde Kinder.
- Digitale Räume: Klassenchats über den IServ-Messenger sind organisatorisch, keine Foren für Konfliktaustragung.
Bearbeitung von Beschwerden – Ablauf
Für die Bearbeitung von Beschwerden gibt es an der Grundschule Wachtum klare Vereinbarungen über den Ablauf, die im Erziehungskonzept dargelegt sind.
- Für Vorfälle, die sich auf dem Schulweg ereignen, wenden sich Eltern und Kinder zur Klärung zunächst direkt an die betroffene Person. Zusätzlich kann die Klassenlehrkraft informiert werden.
- Vorfälle innerhalb der Schulzeit werden den Aufsichtspersonen bzw. den Klassenlehrkräften mitgeteilt.
- Bei der Klärung des Vorfalls können unsere Streitschlichter und die Schulsozialarbeit hinzugezogen werden.
Die Schulregeln sowie die Regeln des guten Verhaltens werden mit den Kindern mit Beginn jedes Schuljahres besprochen. Eltern erkennen die Schulordnung durch eine einmalige Unterschrift an.
Wie wir in der Schule vorgehen
1. Erste Klärung im Alltag: Die Kinder sprechen zuerst miteinander oder holen eine Aufsichtsperson, Klassenlehrkraft oder Streitschlichterin hinzu.
2. Gespräch & Wiedergutmachung: Wir führen ein kurzes Klärungsgespräch nach dem Prinzip: „Gefühl – Grund – Wunsch – Abmachung“. Ziel ist eine faire Lösung oder Wiedergutmachung – nicht die Bestrafung.
3. Bei wiederholten oder ernsten Vorfällen: Schulsozialarbeit und Schulleitung werden eingebunden. Wir vereinbaren klare Schritte (z. B. Schutzplan, Verhaltenstraining, Elterninformation).
Eskalationsweg (bei Bedarf): Klassenleitung → Schulsozialarbeit → Schulleitung → Klassen-/Teilkonferenz.
Wichtige Vereinbarungen für alle Eltern
Damit Konflikte lösbar bleiben, bitten wir um Ihre Unterstützung:
Das hilft:
- Vertrauen Sie darauf, dass Ihr Kind Konflikte üben darf.
- Üben Sie zu Hause Ich-Sätze: „Ich wünsche mir … / Ich brauche …“.
- Melden Sie Sorgen direkt an die Schule, nicht an andere Eltern oder Kinder.
- Respektieren Sie die freie Spielwahl – Freundschaften sind freiwillig.
- Loben Sie, wenn Ihr Kind sich fair verhält oder etwas klärt.
Das hilft nicht:
- Diskussionen auf dem Schulhof oder in Klassenchats über Kinderfreundschaften.
- Schuldzuweisungen, Spekulationen oder das Teilen von Screenshots.
- Regieanweisungen wie „Du musst mit X spielen“.
- Direkte Ansprache fremder Kinder.
Unsere Grenzen
Als Schule handeln wir im Rahmen unserer pädagogischen und rechtlichen Möglichkeiten. Wir können begleiten, moderieren, vermitteln, Schutz geben und Gespräche führen – aber wir können und dürfen nicht alle privaten oder familiären Konflikte auflösen.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir:
- keine Entscheidungen über Freundschaften treffen,
- keine Privatsachen außerhalb der Schulzeit regeln,
- und keine Konflikte zwischen Eltern moderieren können.
Wir bitten Sie, unsere Grenzen zu respektieren und unsere Arbeit zu unterstützen, indem Sie Ihrem Kind Vertrauen, Rückhalt und Orientierung geben – und dabei immer die gemeinsame Verantwortung sehen: Erziehung bleibt Familiensache – Schule unterstützt.
Unser gemeinsames Ziel
Wir wünschen uns ein vertrauensvolles Miteinander, in dem Kinder, Eltern und Lehrkräfte ruhig und respektvoll bleiben – auch wenn es einmal schwierig wird. Nur so lernen Kinder, wie Konflikte fair und friedlich gelöst werden können.
Anlaufstellen & Kontakt
- Klassenleitung: Daten werden an Eltern persönlich herausgegeben. Kontakt über den Elternaccount auf dem ISERV jederzeit möglich (Messenger).
- Schulsozialarbeit: Claudia Koppelmann
- Schulleitung: Maria Kruse
- E-Mail: verwaltung@gs-wachtum.de · Telefon: 05432-3638
Inkrafttreten & Überprüfung
Diese Regelung ist Teil des Erziehungskonzepts und wird jährlich im Kollegium überprüft. Anpassungen gibt die Schulleitung über den Elternbrief/Schulfunk bekannt.